Stillezeit
Letztes Wochenende waren wir bei unseren Spaziergängen im Allgäu und am Bodensee an beiden Tagen in grauen Nebel gehüllt und uns sind nicht sehr viele Menschen auf den Wegen begegnet. Im Jahresrad sind wir in der Stillezeit angekommen: die Natur bereitet sich auf den bevorstehenden Winter und Schnee vor. In früheren Zeiten haben sich auch die Menschen in dieser Zeit zurückgezogen. Maschinen und Werkzeug wurde in den Wintermonaten repariert und die Frauen sassen in den Stuben und gingen dem Handwerk des Webens und Spinnens nach. Ehrlich gesagt vermisse ich es, dass wir Menschen uns nicht diesem Rhythmus anpassen! Persönlich kann ich dies bis zu einem gewissen Maße ja machen, aber ich fände es toll, wenn wir uns nach dem Rhythmus der Natur durch den Alltag führen liessen. Wie im Winter später den Tag zu beginnen mit Arbeit und Schule und auch gegen Abend zeitiger in die Ruhe zu kommen. Das würde vielen gut tun… Außerdem bietet uns die Natur in jedem Jahreslauf die Möglichkeit, uns durch die Zeitqualität, die die einzelnen Jahreszeiten mit sich bringen, von den jeweiligen Themen berühren zu lassen und sich darauf einzulassen. Der November ist dabei in unseren Graden ein eher unbeliebter Monat, da er in vielen die grauen Aspekte des Lebens anstösst: Einsamkeit, Trauer, Melancholie, Trostlosigkeit. Auch auch hier würden wir uns einen Gefallen tun und uns damit immer wieder auseinander zu setzen, denn all diesen Themen gehören zur Vollständigkeit des Lebens dazu und haben ihren festen Platz. Und die Stille kann uns in den Raum führen, den dieses Zitat treffend formuliert: „Es gibt in unserem Bewusstsein einen Ort, der ist von allem weltlichen Auf und Ab, von allen Siegen und Niederlagen unberührt.“ |
Mit lieben Grüßen,
Tina